HAM BAG

Verkehrsbauten
Flughafen Hamburg Neubau Gepaeckfoerderzentrum HAM BAG

Der Flughafen Hamburg hat, basierend auf den bis 2019 prognostizierten, weiter steigenden Fluggastzahlen, eine Anpassung seiner Anlagen an die veränderten und gestiegenen betrieblichen Anforderungen geplant. Aus den zusätzlichen Platzbedarfen für die Unterbringung der Gepäckfördertechnik und der Erweiterung der Gepäckausgabe für ankommende Passagiere, resultierte das Bauprojekt HAM BAG Neubau.

Seit Sommer 2019 sind wir nach öffentlicher Ausschreibung und Vergabe in einer Generalplaner-ARGE als Projektleitung der ARGE und für die Planung der Technischen Gebäudeausrüstung beauftragt und verantwortlich.

Das mit Flächenbedarfen von rund 26.500 m² zu planende Gebäude ist im direkten Anschluss an die vorhandenen Terminals im Norden des Flughafens vorgesehen. Es beinhaltet die Erweiterung der Gepäckausgabe des vorhandenen Terminals T1, einen großen Hallenbereich für die Unterbringung der neuen Gepäckförderanlage sowie ein zugehöriges Büro- und Betriebsgebäude.

Von Anfang an war unser gemeinsames Ziel mit dem Flughafen, dass das Gebäude möglichst viele Aspekte der Nachhaltigkeit erfüllen soll. Diese finden sich in einer wirtschaftlichen Symbiose aus Gebäudetechnik, Konstruktion und Hochbau wieder.

Mit einer von Anfang an ganzheitlichen Systemplanung entwickelte die ARGE ein nachhaltiges Energie- und Gebäudekonzept. Dieses umfasst unter anderem die Installation von Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach, deren Wirkungsgrad durch das Gründach zusätzlich erhöht wird, ein Regenwassernutzungskonzept mit Regenwasserspeicher und -nutzung im Neubau und angrenzenden Terminalgebäude, sowie Nutzung von Erdwärme bzw. -kühlung und Speicherung von Abwärme in Energiepfählen. Durch den Einsatz von Wasserstoff für die Gepäckschlepper wurde die erforderliche Luftmenge für die Lüftungsanlagen in der Gepäckhalle erheblich reduziert und somit eine deutliche Verkleinerung der Lüftungssysteme und des damit einhergehenden Energieeinsatzes ermöglicht.

Die lamellenartige Fassade ist so entwickelt, dass sie nicht nur den gewünschten ästhetischen Anspruch in städtebaulicher Hinsicht erfüllt, sondern zusätzlich für Sonnen- und damit sommerlichen Wärmeschutz sorgt, der ergänzt wird durch in Teilbereichen vorgelagerte, rankende Begrünung.

Die vorgesehene Platzgestaltung des Vorplatzes vor dem HAM BAG Neubau folgt dem bisher am Flughafen bestehenden hohen Anspruch an Freiflächengestaltung und nimmt diese durch eine Vielzahl an Bäumen und Errichtung von Pflanz- und Grünflächen mit Sitzgelegenheiten auf dem Vorplatz und an den Bussteigen auf. Auch dieses trägt, zusammen mit dem großflächigen Gründach des Neubaus, welches über der niedrigeren Gepäckausgabe im Anschluss an das Terminal T1 für die Flughafenbesucher begehbar parkartig hergestellt wird, zur Reduzierung der sommerlichen Abstrahlung von städtischen Oberflächen bei.

Mit diesem, zu Projektbeginn durch uns gelabelten sogenannten „Grünen Koffer“, schafft die ARGE für den Flughafen eine optimale Grundlage für eine ganzheitliche, ökonomisch und ökologisch ausgereifte Planung und einen späteren effizienten Betrieb.

Aufgrund des mit der Corona-Pandemie einhergehenden Verkehrsrückgangs wurden die Planungen nach Abschluss der Entwurfsplanung zunächst gestoppt. Da die zukünftige Entwicklung des Verkehrsaufkommens derzeit nicht absehbar ist, verfolgt die Flughafen Hamburg GmbH nun einen modularisierten Ansatz zur Umsetzung des Projektes. Demnach soll das geplante Projekt und die erarbeiteten Planungsziele in Abhängigkeit der Verkehrsentwicklung in mehreren Schritten umgesetzt werden.

Bauherr Flughafen Hamburg GmbH
Architekt euroterra. architekten ingenieure
Ort Hamburg
Größe 26.500 m² BGF
Planung 2019 - vorerst 2022

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